Kommunikationsdesign

Die Hochschule Darmstadt bereitet die Studierenden auf die Anforderungen unterschiedlicher Tätigkeitsfelder in einer sich stetig wandelnden Zeit und Disziplin vor: Dabei werden individuelle Fähigkeiten und Neigungen mit dem Ziel gefördert, ein eigenständiges entwerferisches Denken zu entwickeln.

Im Zentrum des Studiums stehen deshalb gestalterische Entwurfsprojekte, auf die hin die übrigen Kurse ausgerichtet sind. Bei aller Diversität gilt ein kollegial geteilter Anspruch: ganzheitliches Denken, hohe entwerferische Originalität und Varianz, Qualität und Angemessenheit des Ergebnisses.

Arbeitsfelder des Projektstudiums

Text und Bild

Die Auseinandersetzung mit den Repräsentationsformen Text und Bild ist für Kommunikationsdesigner essentiell: Wie Gestalter Texte und Bilder begreifen, entscheidet über das visuelle Vokabular, das sie beim Entwerfen verwenden. Unabhängig davon, ob es sich um redaktionelle, interaktive, crossmediale oder produktbezogene Gestaltungsprojekte handelt: Immer sind solide Kenntnisse darüber erforderlich, wie Texte und Bilder funktionieren. Dies ist bei traditionellen Gestaltungsmedien – Büchern, Zeitungen, Plakaten, Schrift usw. – ebenso wichtig wie bei Social Media und weiteren nicht-analogen Medien.

NARRATION

Erzählen ist ein wesentliches Element unserer Kommunikation. Das Kommunikationsdesign setzt narrative Strategien ein, um Inhalte, Ideen und Wissen in Form kohärenter Geschichten zu vermitteln – diese werden hier vermittelt.

In der Grafik lassen sich Geschichten mit einzelnen Zeichnungen, mit Illustrationen und mit Bildfolgen (z. B. Comics) erzählen. Bewegte Bilder jeglicher Art – Video, Film, Animation – schaffen audiovisuelle Narrationen, die sich entlang einer linear ablaufenden Timeline entwickeln. Ihre Einzelbausteine sind der Bildraum, die Komposition des Bildes, die Cadrage, die Bewegung im Bild, die Bewegung der Kamera, die Zeit oder Dauer sowie der Ton in seinen verschiedenen Erscheinungsformen. Alle diese Komponenten werden in der Montage zu einer audiovisuellen Erzählung: einer Narration, die Menschen inspiriert, informiert und unterhält. 

Die Szenografie hingegen nutzt die zeitliche und dramaturgische Abfolge von Räumen, um mit Inszenierungen, Objekten und Medien räumliche Erzählungen zu komponieren – begehbare Bildwelten, die emotionale Erlebnisse und sinnliche Erfahrungen bieten.

Corporate 

Gestaltung für Unternehmen, gemeinnützige Organisationen oder öffentliche Körperschaften spannt den Bogen vom einheitlichen transmedialen Auftritt bis zu Fragen institutioneller Ausrichtung.

Konkret gehören dazu: Erscheinungsbilder (Corporate Identity/Corporate Design), Markenentwicklung (Branding) sowie die Gestaltung informativer oder werblicher Inhalte – vom Plakat bis zum Social-Media-Auftritt. Das Business Design kombiniert strategische und gestalterische Kompetenzen, um neue Produkte, Services, Geschäftsmodelle und Tätigkeitsfelder zu entwickeln. Das Entrepreneurial Design zielt umfassend darauf ab, sinnhafte und stimmige Unternehmens- und Körperschaftskonzepte zu schaffen.

Experience

Ganzheitliche Erlebnisse und Erfahrungen zu schaffen, zählt für Gestalter zu den großen Herausforderungen. Wie lässt sich ein solcher Anspruch einlösen?

Experimentelles Forschen und gestalterische Exploration, Gefühlssicherheit und User Experience Requirements Documents (UERDs) eröffnen verschiedene Wege. Ebenso Kundenbefragungen und Menschenkenntnis. Egal ob Smartphone-Nutzung und Gaming, Ausstellungsbesuche und Shopping, Krankenhausaufenthalte, Clubbings oder auch Funeral Services – es geht darum, die Gestaltung ganzheitlicher Erlebnisse zu nutzen, um unsere Lebenswelt zu verbessern. 

information

Informationsdesign umfasst die Arbeitsfelder Visualisierung, Signaletik, Diagrammatik und wissenschaftliche Darstellungen und findet seine Anwendung in der Museums- und Lehrmittelgestaltung, bei der Erstellung wissenschaftlicher Schaubilder und Dokumentationen sowie bei der Entwicklung von Leitsystemen.

Es geht darum, komplexe Inhalte und Informationen allgemeinverständlich aufzubereiten und sie so einem breiten Nutzerkreis zugänglich zu machen. Abstrakte Sachverhalte werden dazu mittels Typografie, Piktogrammen und anderer Zeichen in synchronoptische Darstellungen, Diagramme, Grafiken oder Bilder übersetzt. Die Signaletik erleichtert die räumliche Orientierung durch visuelle Kennzeichnungen an unübersichtlichen Orten.

Konzeption

Konzeptionelles Gestalten erkundet die Möglichkeiten eines prozessorientiert-suchenden Arbeitens, im Gegensatz zum erwartungsorientiert-zielgerichteten Arbeiten. Ein Ergebnis entsteht durch Nachforschungen, Beobachtungen, Experimente, Querdenken und nicht etwa durch das Bedienen aktueller Trends. 

Ein solcher Nährboden stellt den Wert unseres ästhetischen Urteils in Frage und kann zu Ergebnissen führen, die neu ordnen, was Design vermag oder auch nicht. Ziel ist es – analog zur Idee der Forschung in der Wissenschaft – »Neues zu suchen« und sich auf das Schaffen von innovativen Ideen zu konzentrieren.

spekulation

Spekulative Gestaltung untersucht die Bedingtheit unserer Wahrnehmungsprozesse.
Erfahrungswissen, Tatsachen, Phänomene oder menschliche Fähigkeiten, die wir normalerweise funktional einsetzen, und Situationen, die uns als selbstverständlich gegeben erscheinen, werden in der materialistischen Auseinandersetzung mit den beteiligten Elementen befragt. Im experimentellen Aufteilen und Ordnen werden unterschiedliche Darstellungsformen erkundet.

In den damit verbundenen Gestaltungsprozessen können z. B. alltägliche Gewohnheiten als auf bloßen Annahmen beruhende Erwartungen oder als Behauptungen darstellbar werden. Die Vorgehensweisen der hier gezeigten Projekte sind darauf ausgerichtet, unsere Wirklichkeit als gestalterischen Wirkungszusammenhang erfahrbar werden zu lassen.

Die Struktur für dein studium

Das Studium Kommunikationsdesign gliedert sich in Grund- und Hauptstudium und schließt nach 8 Semestern Regelstudienzeit mit einem Diplom ab. 
Im Grundstudium stehen grundlegende Kenntnisse und Fertigkeiten sowie Orientierung im Vordergrund. Das Hauptstudium legt den Schwerpunkt auf gestalterische Projekte, die bis zum Diplom von einem breiten Fächerangebot begleitet werden.

Grundstudium

Reguläre Dauer 
2 Jahre

Abschluss
Vordiplom

Schwerpunkte
Orientierung, Vermittlung, elementarer Kenntnisse und Fertigkeiten

Hauptstudium

Reguläre Dauer 
2 Jahre

Abschluss
Diplom

Schwerpunkte
Projektarbeit in sieben Arbeitsfeldern und Wissensvermittlung, breites Spektrum, Theorie/Wissenschaft 

Praxissemester/Auslandsaufenthalt 
(5. Semester) Entwurfsprojekte in unterschiedlichsten Themenfeldern

Diplomarbeit

Voraussetzungen für den erfolgreichen Abschluss des Studiums ist die Diplomarbeit, ein weitgehend eigenständiges Entwurfsprojekt mit frei wählbarer Aufgabenstellung und Betreuung, das über einen Zeitraum von sechs Monaten entwickelt wird