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Merck-Preis für Design

Im Rahmen der Diplomverleihungen am 29.07.2022 hat der Förderverein des Fachbereichs Gestaltung zum zweiten Mal den Merck-Preis für Design überreicht. Er ist mit 1.000 Euro dotiert und ging eine Diplomarbeit im Bereich Kommunikationsdesign und eine im Bereich Industriedesign.

 

Der Merck-Preis für Design wird verliehen für herausragende Diplomarbeiten,

finanziert durch das Wissenschafts- und Technologieunternehmen Merck,

initiiert vom Förderverein des Fachbereichs Gestaltung der Hochschule Darmstadt e. V.

 

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Auswahlkriterien

  • Originalität
  • Verständlichkeit, Anschaulichkeit, Klarheit der Botschaft
  • Schwierigkeitsgrad der Aufgabenstellung, Komplexität
  • Überzeugende inhaltliche Auseinandersetzung und Ideenfindung
  • Umweltfreundlichkeit und Nachhaltigkeit
  • Nutzen für die Gesellschaft
  • Gestalterische Innovation, Originalität
  • Gestalterische Qualität (Gesamt und Detail)
  • Technische Innovation
  • Funktionelle Qualität, Brauchbarkeit, Ergonomie
  • Realisierbarkeit, Materialgerechtigkeit, Herstellung
  • Qualität der Umsetzung und Präsentation, Sorgfalt der Ausführung

 

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Jury

  1. Reidel, 1. Vorsitzende des Fördervereins des Fachbereichs Gestaltung, Mitinhaberin Atelier Löwentor, Darmstadt
  2. Reichelt, Leiterin des Kunstforums der TU Darmstadt
  3. Maxheimer, Pressereferentin vom Institut für Neue Technische Form, InteF
  1. Zocher, Referentin für Kunst und Kultur der Firma Merck
  1. Benedikt Schneeberg, Preisträger Industriedesign WS 2021/2022
  2. Häffner, Alumna des Fachbereichs

    Die Jury wurde unterstützt von einer Vorjury aus 14 Alumni des Fach­bereichs Gestaltung der letzten 25 Jahre – Professionals, die sich in der Designwelt etabliert haben.

 

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Auszeichnung Industriedesign

  1. Boes für »MIKADO – Raumkonzept für urbane Flächen«
    betreut von Prof. Tino Melzer

Städte befinden sich im Umbruch: Autoverkehr wird aus den Innenstädten verbannt, und dadurch entstehen neue Freiräume. Diese freigewordenen Flächen im urbanen Raum als Aufenthaltsort für Menschen nutzbar zu machen und aufzuwerten, das ist das Ziel von Constantin Boes‘ Arbeit »Mikado«.


Von ganz groß bis klein: »Mikado« ist ein modulares Systems, das auf weiten Plätzen, auf gesperrten Straßenabschnitten und auf einzelnen freien Park­platzflächen funktioniert. Es schafft einen Raum zum Verweilen und einander begegnen für Menschen aller Altersstufen, mit Bänken und Tischen, wahlweise auch mit Schaukeln oder Hängematten.


Untergrund bietet ein hölzerner Steg. Aus ihm ragen feuerverzinkte Masten, an denen sämtliche Anbauteile montiert werden. Die Installationsmöglichkeiten sind variabel und je nach Nutzung wählbar.


Ein durchbrochenes Sonnensegel überspannt den Steg und definiert einen luftigen Raum. Dieses Segel erzeugt lebendige Lichtspiele am Boden – wie unter einem Blätterdach. Durch Bepflanzung der dafür vorgesehenen Behälter und Rankgitter kommen natürliche Lichtspiele dazu, die Luft wird verbessert und Geräusche werden absorbiert.


  1. Jury sieht in dieser Arbeit eine konstruktive, fast pionierhafte Grundhal­tung: Die Welt ist im Wandel, und Veränderungen bringen nicht nur Heraus­forderungen, sondern auch Gestaltungsfreiräume mit sich. Einen davon hat Constantin erkannt und etwas Cleveres entwickelt. Seine Arbeit unterstützt Menschen darin, sich »ihren« städtischen Raum zurückzuerobern und sich zu begegnen – in wie durch die Bäume fallendem Sonnenlicht. Ein wahrer Licht­blick!

 

 

Auszeichnung Kommunikationsdesign

  1. Eisel für »Auslegungssache«
    betreut von Prof. Dr. Sabine Zimmermann

Kira Eisels Diplomarbeit befasst sich mit dem digitalen Fußabdruck, den wir als Internetnutzer*innen hinterlassen. Oft ist uns das nicht bewusst, dass wir Daten hinterlassen, uns ist die Tragweite dessen nicht klar, mitunter ist es uns einerlei.

Dieses Nutzungsverhalten nimmt Kira unter die Lupe und verwendet ihre persönlichen Datenspuren aus 9 Jahren mobiler Internetnutzung als Basis für ihre Arbeit. Sie hat sie bei den Internetgiganten (Google, Instagram, WhatsApp, Meta und Amazon) angefordert und auch bekommen.


In ihrer Betrachtung fokussiert sie auf ihre personenbezogenen Daten von Google, insbesondere auf den Standortdatenverlauf. Diese 1,63 GB Daten hat Kira auf verschiedene Arten visualisiert und mit Illustrationen Rücküberset­zungen in ihre Lebenswelt unternommen.


Entstanden ist eine mehrteilige Arbeit bestehend aus

– einer Website,

– einer Standortdateninstallation mit Bodenbeschriftung,

– einer tabellarischen Aufarbeitung und

– einer Postkartenserie.

Was die Jury an dieser Arbeit beeindruckt hat, ist die inhaltliche Tiefe der theoretischen Beschäftigung, Kiras spürbarer Wille zu begreifen und multi­medial begreifbar zu machen. Dass sie sich an dieses gigantische (uns alle betreffende) Thema gewagt, um es zu lüften, zu visualisieren.

Der von ihr illustrierte Charakter des naiven Nutzers erscheint auf den ersten Blick viel zu harmlos für die problematische Thematik. Doch genau durch diese Harmlosigkeit ist ein Spagat gelungen zwischen Sensibilisierung für ein Thema ohne vordergründig didaktisch zu sein. Das Leben findet statt, und wir hinterlassen digitale Spuren: 2 mal täglich Zähneputzen, 340-mal täglich Standortinformationen an Google übermitteln. So ist das.

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